Deutsch am KGH
1. Unterricht
Aufgaben des Deutschunterrichts:
- Beherrschung der normativen Sprachregelungen
- methodisch bewusster Umgang mit unterschiedlichen Textsorten
- mündliche Kommunikationsfähigkeit
- Förderung von Kreativität
- Kenntnis der literarischen Tradition
- Befähigung zu aktiver Teilnahme an der Gegenwartskultur
- ästhetische Sensibilisierung
Entsprechend den vorangestellten Aufgaben gliedert sich das Fach Deutsch in die Lernbereiche „Sprechen und Schreiben“, „Umgang mit Texten“, „Reflexion über Sprache“, die allerdings im täglichen Unterricht nicht isoliert voneinander behandelt werden, sondern in verknüpften Kontexten:
Im Bereich „Sprechen“ werden insbesondere die kommunikativen Fähigkeiten der Schüler, Gesprächs- und Redeformen gefördert.
Im Bereich „Schreiben“ werden, angefangen in der Jg. 5/6 mit Übungen zum schriftlichen Erzählen, Berichten, Beschreiben stetig komplexer werdende Ausdrucks- und Darstellungsformen vermittelt und geübt, sodass die Schüler ihre Schreibprozesse schrittweise gestalten und reflektieren lernen. Auch in den Klassenarbeiten und Klausuren wird den Schülern hierzu in einem hinreichenden Zeitrahmen die Gelegenheit gegeben.
Die Förderung der Darstellungskompetenz an der Schnittstelle zwischen Verstehen und Formulieren (bes. auch im Zusammenhang des Textverstehens) bildet hier ein vornehmliches Ziel, das wir im DU verfolgen.
Im Bereich „Lesen – Umgang mit Texten“ setzen wir im Deutschunterricht bei den Leseerfahrungen der jüngeren Schüler an und versuchen sie über das Kennenlernen identitätsstiftender Kinder- und Jugendbücher an ausgewählte Beispiele deutscher Literatur heranzuführen, wobei zunehmend (von der Sek I zur Sek II hin) der historische Bezugsrahmen von Literatur (durch Einbeziehen von Autor, Gattung, Epoche u. Epochenumbruch, Entstehung u. Rezeption) erweitert und berücksichtigt wird.
Hierbei finden sowohl analytische Methoden als auch handlungs- und produktionsorientierte Methoden Eingang in den Unterricht, die allen Schülern eine lebendige Begegnung mit literarischen Texten ermöglichen und die „Liebe zur Literatur“ wecken sollen. Dass dies gelingt, zeigen immer wieder einzelne Beispiele aus dem Schulalltag, wie liebevoll gestaltete Lesetagebücher, selbst geschriebene Märchen, Gedichte und Kurzgeschichten, Balladensammlung und -ausstellung, Büchervorstellungen und -empfehlungen; Inszenierungen und Aufführungen (von Schülern für Schüler) und vieles mehr.
Der „Umgang mit Texten“ ist seit einiger Zeit, ablesbar in der Konzeption der Lernstandserhebung und den Kernlehrplänen als Reaktion auf PISA, deutlich stärker auch auf Sachtexte ausgerichtet, mit dem Ziel, den Schülern Zugänge zum Verständnis von Gebrauchs- und Informationstexten zu verschaffen. In diesem Zusammenhang lernen die Schüler im Deutschunterricht Methoden und Strategien des Textverstehens, mit denen sie in zunehmendem Maße in die Lage versetzt werden, sich eigenständig Texte zu erschließen. Die angestrebte Methodenkompetenz wird begeleitet von einer Schulung im Umgang mit (modernen) Medien – einerseits in kritischer Auseinandersetzung, andererseits im Hinblick auf eine sinnvolle praktische Nutzung.
Die „Reflexion über Sprache“ stellt ein wesentliches Bindeglied zwischen allen Lernbereichen dar. Zentrales Anliegen der Fachkonferenz Deutsch ist die Herstellung einer relativen Sicherheit im Umgang mit den sprachlichen Normen der Muttersprache, deren Erfüllung auch nach der Einführung der Rechtschreibreform hohe Anforderungen stellt. Sie ist sich einig darüber, dass diese anspruchsvolle Aufgabe nur im Rahmen eines unterrichtlichen Gesamtkonzepts verwirklicht werden kann, das auf eine positive Haltung der Lernenden gegenüber dem Lesen und Schreiben zielt.
Die Förderung in der Muttersprache ist eine Aufgabe aller Fächer. Um die anderen Fächer zu unterstützen, hat die Fachkonferenz in der Lehrer- und Schulkonferenz Grundsätze verabschieden und ein Verfahren zur gleichmäßigen Umsetzung beschließen lassen.
Sowohl im Deutschunterricht der Sek I als auch, ganz besonders, in der Sek II, steht der Aufbau eines systematischen Wissens im Zentrum unserer Bemühungen, was dazu führen soll, dass die Schüler Gelerntes miteinander verknüpfen und in andere Zusammenhänge transferieren. Hierzu dienen u. a. fächerübergreifende Projekte in der Sek I und der Sek II (z.B. „Spracherwerb und Sprachentwicklung“ – Deutsch und Pädagogik), vielfältige Gelegenheiten zum Halten von Referaten und die Herausforderung durch eine Facharbeit in der Jg. Q1.
Die aktuelle Arbeit an der Umsetzung des neuen Kernlehrplans Sek I im Rahmen unseres Schulcurriculums, abgestimmt auf das neu eingeführte Lehrbuch „Deutschbuch“ in der Sek I, wird in Kürze in einen ersten Entwurf münden.
Die Konzeption des am KGH gültigen Sek II -Curriculums wurde bereits überarbeitet unter Berücksichtigung der offiziellen inhaltlichen Bestimmungen und Vorgaben zum Zentralabitur 2007 im Fach Deutsch in NRW. (s. Anlage)
Die Fachkonferenz tagt regelmäßig mehrfach im Jahr und beschäftigt sich zurzeit. überwiegend mit curricularen Entwicklungen, Rahmenvorgaben, Bestimmungen, Absprachen und. Auswertungen. Eltern und Schüler sind aktiv an dem Diskurs über Inhalte, Themen, Schwerpunkte und Aufgabenstellungen im Fach Deutsch beteiligt. Die Mitglieder der Fachgruppe befassen sich nicht nur auf dieser Ebene sondern in verschiedenen außerhalb der Fachkonferenzen stattfindenden Kooperationsformen mit Fragen zielorientierter Unterrichtsgestaltung und Maßstäben vergleichbarer Leistungsanforderungen u. -bewertungen.
2. Feste Projekte/außerschulische Lernorte
Leseförderung
Das Fach Deutsch kann zahlreiche Konzepte/Projekte/Aktionen zur Leseförderung vorweisen und verfolgen, die z. T. noch ausbaubar, z. T. bereits feste Bestandteile des Methodencurriculums sind:
- Nutzung der Medio- und Bibliothek als Ausleih- und Arbeitsraum für Klassen, Kurse und einzelne Schüler in Pausen und Unterricht (Einführung in die Mediothek in Jg.5; Besuch der Stadtbücherei in Jg. 6)
- „Schüler lesen für Schüler“ Kooperation zwischen KGH und Grundschulen (entstanden aus dem Bertelsmann-Projekt)
- AGs zur Leseförderung
- Leseabende/ Lesenächte
- Vorlesewettbewerbe (s. u.)
- Bücherbasare und Ausstellungen
- Buchvorstellungen und -empfehlungen, Buchkritik u. Rezensionen.
Berufsorientierung
Die Deutschlehrer unterstützen die Arbeit am Berufswahlpass durch die Methodenbausteine „Lebenslauf“, „Bewerbung“ und „Praktikumsbericht“, durch Betriebserkundungen und Exkursionen zum BIZ sowie das Unterrichtsvorhaben „ Was willst du werden? – Eine Unterrichtsreihe zur Berufsorientierung“ in der Jahrgangsstufe 9, weitere Unterrichtsreihen zur Selbstfindung und Berufswahl, zur Arbeitswelt in der Literatur, sowie in den Jg. Q1/Q2 durch Angebote zur Berufsberatung (z.B.: Germanistik, Journalistik, Werbung).
Besuch außerschulischer Lernorte
Die Deutschlehrer nutzen mit ihren Klassen und Kursen vielfältige Möglichkeiten zum Besuch von Theateraufführungen, Autorenlesungen, Kinoprogrammen, Museen, Bibliotheken, Grundschulen, Fahrten (z. B. Weimar) …
Weitere Projekte: Zeitungsprojekt (ehemals „Zeitungsflirt“); Beiträge zu aktuellen Anlässen (z. B. zum Schillerjahr), freie Unterrichtsprojekte (z. B. „Fiktive Enzyklopädie“).
3. Wettbewerbe
Das Fach Deutsch beteiligt sich regelmäßig an der Vorbereitung und Durchführung des Vorlesewettbewerbs in Kl 6 (auf Schulebene).
Aktuelle Wettbewerbe werden von Kollegen im Unterricht (erfolgreich) genutzt, wie z. B. „Faszination Technik“ / Stiftung Lesen oder „Kreatives Schreiben“ (Schillerjahr); individuelle Wettbewerbe werden darüber hinaus im Klassenverband durchgeführt (z. B. Lyrik-Wettbewerb).
4. Evaluation
Die Fachkonferenz Deutsch hat seit einigen Jahren die Durchführung von Grammatik-Tests am Anfang der Jg. 7 beschlossen. Diese regelmäßig einmal im Schuljahr stattfindenden Tests, die nicht benotet werden, haben sich bewährt, da sie den D-Lehrern und Schülern in den neu zusammengesetzten 7. Klassen einen Überblick über den gemeinsamen Kenntnisstand im Bereich des „Grundwissens Grammatik“ geben, die noch einer Angleichung bedürfen.
Die Lernstandserhebung in der Jg. 9 fand im Herbst 2004 erstmals landesweit statt und wurde von allen D-Fachlehrern unserer Schule intensiv begleitet. Der Austausch in den einzelnen Teams führte zu einer gebündelten Stellungnahme, in der Stärken und Schwächen der Aufgabenkonstruktion und Lösungsstufen herausgestellt und Anstöße für zukünftige Verfahren gegeben wurden. Die Ergebnisse der Lernstandserhebungen 2004 und 2005 an unserer Schule waren im Vergleich mit der Schulform/dem Standorttyp erfreulich gut und dokumentieren die breiten Fähigkeiten unserer Schüler im „Textverstehen“.
Parallelarbeiten in 7 und 9 (bisher) sowie Parallelklausuren in EF wurden/werden in jedem Schuljahr von dem in der betreffenden Stufe unterrichtenden Kollegenteam geplant und korrigiert, die Ergebnisse anschließend in der Fachkonferenz vorgestellt und diskutiert und dann in der Schulkonferenz präsentiert.
Neben diesen zentral angesetzten Evaluationsverfahren kann jeder Deutschlehrer in seinem Deutschunterricht zu einem selbst gewählten Zeitpunkt, z.B. zum Abschluss einer Unterrichtsreihe, individuell entwickelte Evaluationsmethoden anwenden.
So stehen die Beschlüsse der Fachkonferenz immer wieder zur Disposition, Unterrichtsergebnisse werden transparent gemacht und die Fachkonferenz leistet damit ihren Beitrag zur schulinternen Evaluation.